Review in German by Harald Kuhl in ADDX Radio Kurier - weltweit hören
5/2014, Buchtipps:
Inlandsrundfunk heute
Für viele Wellenjäger ist das Hören weit entfernter Inlandssender
die Krone des Fernempfangs, sei es auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle oder
bei Überreichweiten auf UKW. In den ersten drei genannten
Wellenbereichen mit dem dort ausgestrahlten AM-Rundfunk hat das Sender-
und Programmangebot allerdings in den vergangenen Jahren stark
abgenommen, insbesondere auf der Kurzwelle.
Dies dokumentiert auch die soeben erschienende neue Ausgabe 2014 des
Domestic Broadcasting Survey (DBS; 20 Seiten auf Englisch, Greve 2014, 4
Euro für eine PDF-Datei per E-Mail), jährlich für den DSWCI
zusammengestellt vom dänischen Wellenjäger Anker Petersen. In einigen
südlich gelegenen Regionen der Erde dient die Kurzwelle neben
Mittelwelle und UKW als Übertragungsweg für den Inlandshörfunk. Dies
trifft heute hauptsächlich auf Afrika, Asien und Teile Lateinamerikas
zu, aber auch in Ozeanien sind in diesem Wellenbereich noch einige für
uns exotische Hörfunkstationen aktiv.
Der DBS ist wie gewohnt in mehrere Abschnitte unterteilt: Die ersten
acht Seiten dokumentieren Sendeaktivitäten in den sogenannten
Tropenbändern, also auf Frequenzen zwischen 2300 kHz und 5600 kHz. Die
darin liegenden Rundfunkbereiche sind im Wesentlichen exklusiv für den
Inlandshörfunk reserviert, wobei seit etliche Jahren auch einige
Auslandssender dort aktiv sind. Diese wenden sich dann vor allem an
Hörer in Afrika, Karibik und Asien. Der zweite Teil des DBS umfasst zehn
Seiten und berichtet über Inlandssender in den höheren Rundfunkbändern
der Kurzwelle, die vorwiegend internationale Auslandsdienste zur
Verbreitung ihrer Programme nutzen.
Zu jedem Frequenzeintrag gehören Informationen über
den Namen und Standort einer Station sowie soweit bekannt Angaben u.a.
zu Sendeplänen, Sprachen, Stationsansagen sowie gegebenenfalls
genutzte Alternativ- oder Parallelfrequenzen. Als Besonderheit ist
jedem Frequenzeintrag eine Kennung zugeordnet, die die Häufigkeit
der Frequenznutzung charakterisiert: „A“ steht dabei
für „regelmäßig“, „B“ für
„unregelmäßig“, „C“ für
„sporadisch“ und „D“ für vermutlich
„inaktiv“. Dies hilft bei der Einschätzung, ob es sich
bei der gehörten Station um eine bestimmte handelt. Letzte
Sicherheit gibt aber erst die Stationsansage, die bei vielen Sendern im
Wortlaut in den Anmerkungen steht. Am Schluss jedes Stationseintrags
ist zudem dokumentiert, wann der jeweilige Sender zuletzt gehört
wurde. Diese Information gibt zusätzlich Aufschluss darüber,
ob eine Station noch aktiv ist. Für solche Angaben stützt
sich der Autor auf ein internationales Netz von Mitarbeitern, wodurch
die Daten sehr zuverlässig sind. Monatlich erscheint zudem eine
kostenlose Ergänzungsdatei (PDF-Format) mit den Änderungen in
den Tropenbändern seit Erscheinen des aktuellen DBS.
Der dritte Teil der Publikation schließlich dokumentiert auf drei
Seiten die Frequenzen von Inlandssendern, die seit 2009 nicht mehr in
den Tropenbändern bzw. auf Kurzwelle gehört wurden. Eine solche Liste
der inaktiven Frequenzen ist durchaus nützlich, da Reaktivierungen
durchaus vorkommen – wie zuletzt am Beispiel Radio ELWA (4760 kHz, 1 kW)
aus Liberia wieder einmal zu beobachten war.
Die PDF-Datei des DBS 2014 ist für 4 Euro anzufordern bei: DSWCI,
c/o Andreas Schmid, Lerchenweg 4, 97717 Euerdorf (PayPal auf Anfrage; E-Mail:schmidandy@aol.com).
In bereits ausgedruckter Form kostet die wie immer sehr empfehlenswerte
Frequenzliste 8 Euro. Auch diese Bestellung läuft über Andreas Schmid
(s.o.).
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